Sprachentwicklungsstörungen
Bei einer Sprachentwicklungsstörung können einzelne oder mehrere Bereiche der Sprachentwicklung gestört sein. Störungen im Lautsystem (phonologische Störungen) äußern sich darin, dass Wörter falsch ausgesprochen werden und dass das Kind von anderen Personen oft nicht verstanden wird. Sind Wortschatzdefizite vorhandenen, herrscht oft Wortarmut und es kommt zu Sprachverständnisstörungen. Häufig gehen diese Probleme auch mit einer reduzierten Hörmerkspanne einher. Störungen der Grammatik (Dysgrammatismus) zeigen sich durch Fehler im Satzbau und in der Wortform.
Können aus rein sprechmotorischen Ursachen einzelne Laute nicht korrekt gesprochen werden wie z.B. beim Lispeln, handelt es sich um eine Artikulationsstörung (siehe auch Myofunktionelle Störung).
In der Therapie werden nicht nur die betroffenen Teilbereiche gefördert, sondern v.a. Spracherwerbsstrategien angeregt. Ziel ist eine optimale Kommunikationsfähigkeit des Kindes in unterschiedlichen Situationen. Zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sie wissen, je früher ein Problem angegangen wird, umso schneller ist es gelöst.
Myofunktionelle Störung / orofaciale Funktionsstörung
Das bedeutet, dass das muskuläre Gleichgewicht im Mund- und Gesichtsbereich gestört ist. Infolge dessen werden beispielsweise Zahnstellung und Kieferwachstum ungünstig beeinflusst und der Schluckvorgang kann gestört sein. Eine permanente Mundatmung begünstigt häufige Atemwegsinfekte. Artikulationsmuster werden fehlerhaft erworben, wie z.B. beim Lispeln.
Ziele der logopädischen Therapie sind die Herstellung des Muskelgleichgewichtes und eine bestmögliche Funktionalität hinsichtlich Atmung, Speichelkontrolle, Schlucken und Artikulation. Die Übungen werden entsprechend der therapeutischen Erfordernisse gewählt.
Anwendung finden hier vorwiegend Methoden aus der Neurofunktions!therapie ® (Elke Rogge) und der Myofunktionellen Therapie (nach Anita Kittel).
Schluckstörungen
Bei einer Schluckstörung (Dysphagie) ist der Schluckvorgang aufgrund struktureller Veränderungen im Mund-Halsbereich oder infolge neurologischer Erkrankungen beeinträchtigt oder gestört.
Essen und Trinken ist ein wichtiger Aspekt unseres Lebens, ja sogar des sozialen Miteinanders. Geht diese Fähigkeit verloren, bedeutet das für die Meisten einen erheblichen Verlust an Lebensqualität.
Daher ist die Wiederherstellung oder der Erhalt einer sicheren oralen Ernährung oberstes Ziel der Therapie. Unter Umständen sind dazu auch Maßnahmen der Kostanpassung und der Einsatz von Ess- und Trinkhilfen erforderlich. Die Beratung und Anleitung der pflegenden Angehörigen ist für uns selbstverständlich.
Sprach- und Sprechstörungen im Erwachsenenalter
Bei einer Aphasie können alle Bereiche der Sprache gestört sein. Das heißt, es kommt zu Wortfindungsstörungen, Aussprachestörungen, Sprachverständnisstörungen und/oder Störungen des Lesens und Schreibens.
Bei einer Dysarthrie sind das Sprechen und der Stimmklang aufgrund sprechmotorischer Beeinträchtigungen (wie z.B. Schwäche, Verlangsamung und Fehlkoordinationen) gestört. Die Aussprache ist oft sehr verwaschen und undeutlich.
Ziel der Therapie ist die bestmögliche Wiederherstellung der Kommunikationsfähigkeit im Alltag. Diese kann auch die Nutzung von Kommunikationshilfen beinhalten.
Stimmstörungen
Wenn eine ungünstige Sprechtechnik und/oder muskuläre Fehlspannungen den Stimmklang und die stimmliche Belastungsfähigkeit beeinträchtigen, spricht man von einer funktionellen Stimmstörung. Ist die Stimmfunktion aufgrund einer Schädigung des Stimmapparates gestört, handelt es sich um eine organische Stimmstörung.
Auch in der Singstimme kann es bei regelmäßiger Nutzung in Beruf oder Freizeit zu Störungen der Leistungsfähigkeit und der Klangqualität kommen.
Ziele der logopädischen Therapie sind die bestmögliche Wiederherstellung der stimmlichen Leistungsfähigkeit und das Training eines ökonomischen Stimmgebrauches.
In der Therapie finden konventionelle logopädische Methoden wie z.B. Akzent-Methode (S.Smith) sowie Techniken der Manuellen Stimmtherapie (MST) Anwendung.
Störungen des Redeflusses
Etwa 5% aller Kinder haben entwicklungsbedingt zwischen ihrem 2. bis 6. Lebensjahr eine vorübergehende Phase, in denen es zu Redeunflüssigkeiten oder sogar zu Stottersymptomen kommt.
Beim Stottern kommt es zu unfreiwilligen Wiederholungen von Lauten, Silben und Wörtern zu Lautdehnungen und/oder zu Blockierungen.
Das Poltern ist von einer überhasteten Sprechweise gekennzeichnet. Die Aussprache ist dabei häufig sehr undeutlich und verwaschen.
Lese-Rechtschreib-Störung
Häufig haben diese Kinder Schwierigkeiten, ähnliche Laute/Buchstaben zu unterscheiden sowie die Lautfolge im Wort abzuhören. Außerdem können Beeinträchtigungen des auditiven und/oder visuellen Kurzzeitgedächtnisses sowie der Motorik vorliegen.
Eine Legasthenietherapie orientiert sich an den aktuellen individuellen Lese- und Schreibfertigkeiten. Ziel der Therapie ist es, die auditive und/oder visuelle Wahrnehmung zu schulen, wirksame Lese- und Schreibstrategien zu vermitteln und die Graphomotorik zu verbessern. In der entspannten Therapiesituation kann es gelingen, Leistungsdruck und Schulängste abzubauen und Lernmotivation anzuregen. Ein guter Kontakt und Austausch mit Eltern und Lehrern wird angestrebt.